Kirche Ankershagen
Stattliches Gotteshaus
Die Ursprünge der Kirche in Ankershagen liegen im 13. Jahrhundert. Sie wurde am 1. Mai 1266 vom Bischof von Havelberg geweiht. Der Bau aus quadrierten Feldsteinen besteht aus einem Langhaus aus dem 15. Jahrhundert und einem eingezogenen, fast quadratischen Chor, der der älteste erhaltene Teil der Kirche ist. Am Kirchenschiff und am Chor sind je zwei mächtige Stützpfeiler angesetzt. Der Giebel des Langhauses zeigt eine große Anzahl von Putzblenden mit spitzem Abschluss sowie zu beiden Seiten kleine Türmchen auf.
Die Kirche verfügt über hohe, spitzbogige, meist rautenförmig bleiverglaste Fenster mit mehrfach scharfkantig gestuften Gewänden. Der Turm hat einen achtseitigen Fachwerkaufsatz mit rechteckigen, verbretterten Schallöffnungen. Er wird von einer leicht glockenartig geformten Haube und einem daraus hervorgehenden Spitzhelm mit Wetterfahne bekrönt. Am Chor befindet sich außerdem ein kleiner Backsteinanbau mit Backsteinblenden im Giebel, Ecktürmchen zu beiden Seiten und zwei Fenstern mit spitzbogigem Abschluss.
Der Innenraum des Langhauses wird von mehreren Kreuzgewölben überspannt, die auf quadratischen Pfeilern ruhen. Zum Chor hin öffnet sich ein flacher, spitzbogiger Triumphbogen. Beeindruckend sind die Fresken insbesondere im Schiff und im Chorraum, dort leider übermalt. Motive der Fresken sind u.a. der Kampf des Heiligen Georgs gegen einen Drachen, also gegen den Unglauben und einer wendischen Gottheit, das für das Abbild des Teufels gehalten wird. Zu sehen ist auch eine Reihe von Weihekreuzen.
Altar und Kanzel sind neugotisch gestaltet. Rechts neben dem Altar hängt ein Kruzifix mit einem Corpus aus dem 15. Jahrhundert. Das einfache Gestühl stammt aus dem Jahr 1864. Im Chor ist die Winterkirche eingerichtet. Die Holztaufe im Chor stammt aus dem Jahr 1618, der sogenannte Gotteskasten aus der Zeit um 1600. Die Lütkemüller-Orgel von 1874 wurde 1996 grundüberholt. Die beiden Glocken stammen aus den Jahren 1730 und 1746.
In der Kirche versah der Vater von Troja-Entdecker Heinrich Schliemann neun Jahre sein Amt als Pastor. Auf dem Friedhof befindet sich das Grab von Schliemanns Mutter Sophie, die 1831 bestattet wurde. Gegenüber der Kirche befindet sich das Heinrich-Schliemann-Museum.
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